Donnerstag, 24. Juni 2010

Das wurde gehört während der langen Fahrtzeit

Bis wir dann endlich in der Provence angekommen sind, mussten wir so etliche Stunden auf den französischen Straßen verbringen. Das störte uns nicht wirklich, denn: Der Weg ist das Ziel!
Und natürlich haben auch die spannenden Hörbücher geholfen:-)

Der erste Teil der Alex Cross - Reihe von James Patterson heißt "Morgen, Kinder, wird was geben" und hat mich auf den Hörgeschmack gebracht. Jetzt muss ich mich durch die ganze Reihe hören und ein Thriller ist spannender als der andere.

Im Urlaub war dran James Patterson: .....denn zum Küssen sind sie da

Alex Cross, schwarzer Polizeidetektiv und Psychologe aus Washington, macht sich zusammen mit seinem Partner auf den Weg nach North Carolina, nachdem er erfährt, dass seine Nichte, die dort studiert, seit vier Tagen vermisst wird. Als er dort ankommt, muß er erfahren, dass nicht nur seine Nichte verschwunden ist, sondern noch mehr Frauen. Ein skrupelloser Verbrecher, der sich selbst Cassanova nennt, hat diese Frauen scheinbar entführt und hält sie in einen Versteck als eine Art Harem. Und einige der Frauen wurden später tot aufgefunden.

Was auffällt, ist die Tatsache, dass höchste FBI-Ebenen mit dem Fall betraut sind und so gut wie keine Infos fließen. Und der Grund dafür scheint eine Verbindung zu einem Massenmörder in Los Angeles zu sein, der scheinbar Infos zu den Fällen in North Carolina hat. In irgendeiner Form haben die beiden Killer scheinbar Kontakt. Ist dies eventuell sogar eine Art perverser Wettstreit?

Als eine der Frauen, die gefangen gehalten werden, fliehen kann, aber aufgrund der Tatsache, dass sie unter Drogen stand, keinen Hinweis auf den Täter oder den Aufenthaltsort der anderen Frauen machen kann, versucht Cross mit ihrer Hilfe Licht ins Dunkel zu bringen.

Durchgängig spannend, keine Hänger, trotz eines hohen Anteils an Privatleben verliert es nie den Charakter eines Thrillers. Eher ist es so, dass sich das Privatleben wie ein roter Faden durch alle Teile zieht und zwar als tragendes Element, nicht wie ein zäher Kaugummi.
Nix für Weicheier, James Patterson schildert die Greueltaten sehr realistisch. Komischerweise habe ich beim Hören keine Probleme bei diesen Themen, lesen würde ich das nie. Ich kann mir das nur so erklären, dass ich mir beim Lesen immer den Film im Kopf dazu mache und die Bilder sind dann zu realistisch. Das ist beim Hören bei mir nie so. Da muss ich mich ans Tempo des Vorlesers anpassen, der mich in der Geschichte immer weiter mit nimmt, es gibt keine Bilder dazu im Kopf. Geht das nur mir so?????

Literarische Urlaubsvorbereitung

Bevor wir in den im letzten Post erwähnten Urlaub starteten, habe ich mich literarisch eingestimmt. Ja klar, ich habe Reiseführer studiert, aber ich habe auch regional passende Krimis gelesen und die waren richtig gut!

Pierre Magnan: Das Zimmer hinter dem Spiegel
Digne ist einer jener verschlafenen Orte in der französischen Provence, die im Sommer von Touristen geradezu heimgesucht werden, ansonsten jedoch acht Monate im Jahr im Halbschlaf vor sich hindämmern. Entsprechend gibt es dort für Kommissar Laviolette und Richter Chabrand nur wenig zu tun, und so können sie in aller Ruhe mit ihrem gemeinsamen Schicksal hadern: Beide sind auf Grund linkspolitischer Jugendsünden in die Provinz verbannt worden, und beide haben sich mit ihrem Leben in Digne nicht nur abgefunden, sondern es sogar lieben gelernt. Bis eine geheimnisvolle Mordserie ihr Leben unwiderruflich verändert.

Der Fahrer eines städtischen Müllwagens stößt im Morgengrauen auf die erste Leiche: ein sportlicher, gut aussehender junger Mann mit einer rätselhaften Kopfwunde. Opfer Nummer zwei war die größte Hoffnung des örtlichen Rennstalls und verlor bei einem Übungsrennen in einer Haarnadelkurve die Kontrolle über sein Fahrzeug. Erst eine identische Kopfwunde weist auf ein Verbrechen hin. Die spärlichen Funde der Spurensicherung an den Tatorten legen nahe, dass der Täter vergleichsweise klein ist und Stiefel trägt, die seit langer Zeit nicht mehr erhältlich sind -- nicht eben üppig, und so sind Laviolette und Chabrand schließlich auf den Zufall angewiesen, der ihnen eine heiße Spur liefert.


Wirklich ein richtig guter, spannender Krimi ohne spritzendes Blut, dafür mit einer ruhigen Stimmung, einem bedächtigen und tiefgründigen Kommissar und das alles in einer wirklich treffend beschriebenen Landschaft.

Ich musste gleich noch einen davon lesen:
Pierre Magnan: Laviolette auf Trüffelsuche

Kommissar Laviolette liebt Trüffel-Omeletts. Doch in den Eichenwäldchen rund um Banon gedeihen nicht nur die köstlichen Trüffeln, es treibt sich dort auch manch komisches Gewächs herum. Als nacheinander sechs Morde geschehen, vergeht Laviolette der Appetit.


Ich habe bisher kein anderes Buch gelesen, dass so detailgetreu Landschaft, Menschen, Orte und die Atmosphäre mit ihren Farben, Düften, den verschiedenen Lichtstimmungen eingefangen und wiedergegeben hat. Stellenweise besser als der Reiseführer! Und dazu noch eine wirklich spannende Krimihandlung - was will ich mehr? Na klar...Krimis von Pierre Magnan:-)