Pierre Magnan: Das Zimmer hinter dem Spiegel
Digne ist einer jener verschlafenen Orte in der französischen Provence, die im Sommer von Touristen geradezu heimgesucht werden, ansonsten jedoch acht Monate im Jahr im Halbschlaf vor sich hindämmern. Entsprechend gibt es dort für Kommissar Laviolette und Richter Chabrand nur wenig zu tun, und so können sie in aller Ruhe mit ihrem gemeinsamen Schicksal hadern: Beide sind auf Grund linkspolitischer Jugendsünden in die Provinz verbannt worden, und beide haben sich mit ihrem Leben in Digne nicht nur abgefunden, sondern es sogar lieben gelernt. Bis eine geheimnisvolle Mordserie ihr Leben unwiderruflich verändert.
Der Fahrer eines städtischen Müllwagens stößt im Morgengrauen auf die erste Leiche: ein sportlicher, gut aussehender junger Mann mit einer rätselhaften Kopfwunde. Opfer Nummer zwei war die größte Hoffnung des örtlichen Rennstalls und verlor bei einem Übungsrennen in einer Haarnadelkurve die Kontrolle über sein Fahrzeug. Erst eine identische Kopfwunde weist auf ein Verbrechen hin. Die spärlichen Funde der Spurensicherung an den Tatorten legen nahe, dass der Täter vergleichsweise klein ist und Stiefel trägt, die seit langer Zeit nicht mehr erhältlich sind -- nicht eben üppig, und so sind Laviolette und Chabrand schließlich auf den Zufall angewiesen, der ihnen eine heiße Spur liefert.
Wirklich ein richtig guter, spannender Krimi ohne spritzendes Blut, dafür mit einer ruhigen Stimmung, einem bedächtigen und tiefgründigen Kommissar und das alles in einer wirklich treffend beschriebenen Landschaft.
Ich musste gleich noch einen davon lesen:
Pierre Magnan: Laviolette auf Trüffelsuche
Kommissar Laviolette liebt Trüffel-Omeletts. Doch in den Eichenwäldchen rund um Banon gedeihen nicht nur die köstlichen Trüffeln, es treibt sich dort auch manch komisches Gewächs herum. Als nacheinander sechs Morde geschehen, vergeht Laviolette der Appetit.
Ich habe bisher kein anderes Buch gelesen, dass so detailgetreu Landschaft, Menschen, Orte und die Atmosphäre mit ihren Farben, Düften, den verschiedenen Lichtstimmungen eingefangen und wiedergegeben hat. Stellenweise besser als der Reiseführer! Und dazu noch eine wirklich spannende Krimihandlung - was will ich mehr? Na klar...Krimis von Pierre Magnan:-)
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