Samstag, 17. Juli 2010

Kleine Provence - Tour

Leider ist es ja schon wieder eine ganze Weile her, dass wir in diesem schönen Teil Frankreichs waren. Vor einigen Tagen habe ich mir alle Bilder auf einen digitalen Bilderrahmen gezogen, um mir Urlaubsfeeling in den Büroalltag zu retten und da war alles wieder sooo präsent.
Für Frankreichfans, Womo-Fahrer und Fernwehkranke gibts jetzt einen kurzen Bericht :-)
Hier wars ja absolut ekliges Wetter als wir gestartet sind, 8° - kann man sich kaum noch dran erinnern, gelle?!
Erst gings über Himmelfahrt ins Elsass, ein kleines Treffen mit lieben Freunden - lag ja sozusagen auf dem Weg in die Provence. Kalt wars da, nass auch, aber wir konnten zwischendurch trocken geocachen gehen, haben lecker gekocht mit Vin rouge, Knoblauch und abends lief die Heizung auf volle Pulle. Wir haben auf dem camping municipale in Wingen sur Moder gestanden, weit ab von den Weinbergen des restlichen Elsass, dafür war es auch sehr ruhig.

Die nächste Station war am Montag nach Himmelfahrt das Ecomussée d'Alsace in Ungersheim. Das ist wirklich ganz schön, viele alte Bauernhäuser gut zusammengestellt und vor allem: Das Dorf lebt! Handwerker, Imker, Schäfer, Bauern, viele, viele Tiere, eine Bäckerei, Mühle, eben alles, was ein Dorf so brauchte. Und am allerschönsten sind die Störche: auf allen Dächern Storchennester, auf manchen 2-3 auf dem First, in jedem Nest 2,3 oder noch mehr Jungstörche.Das war ein Geklapper - unglaublich!

Weiter gings Richtung Süden nach der Übernachtung auf dem Parkplatz des Ecomussée mit Storchenbewachung rund ums WoMo :-) bis nach Vales-les Dames, nicht weit von der Autobahn der sehr große Parkplatz eines Vogelparks. Grüne Wiese mit vielen, vielen Womos und: Einem Storch, der seelenruhig zwischen den Fahrzeugen auf und ab stelzt und sein Abendbrot sucht. Sehr schöner Übernachtungsplatz für die Reise, ruhig, obwohl die Route nationale N 83 gleich daneben ist.

Am nächsten Tag dann aber endlich: Provence! Wir fahren in Vaison-la-Romaine auf den Platz, steigen aus und .......warm:-)))) Zwar bläst der Mistral recht heftig, aber das hat ja was Gutes: Er nimmt die Wolken mit und rundum gibt es eine herrliche Bergsicht!

Der Stellplatz liegt ganz schön am Rande des Orts, aber trotzdem nur 5 Fußminuten vom Centrum, Blick auf Weinberge und den Mont Ventoux.
Wir übernachten hier 2x, besichtigen die römischen alten Siedlungen, die teilweise freigelegt und wirklich interessant sind. Die ganze Innenstadt steht auf alten römischen Siedlungen, kann natürlich nicht alles ausgebuddelt werden, sonst wär die heutige Stadt weg.


Nachdem er uns aus der Ferne immer gerufen hat, folgen wir am Donnerstag dem Ruf:
Mont Ventoux, wir kommen. 1912m hoch, schaut er in jeden Winkel der Provence, besonders bei dem superklaren Wetter, dass in diesen Tagen herrscht.
Auf der Auffahrt haben wir Horden von Radfahrern überholt, auf der Abfahrt zischten sie an uns vorbei.

Dort oben haben wir den für uns bisher höchstgelegenen cache gehoben.
Die Sicht war grandios!




Über Carpentras, wo wir nur eine sehr kurze Stadtbesichtigung gemacht haben (im Urlaub mag ich überhaupt keine großen, lauten Städte) fahren wir nach Fontaines-de-Vaucluses.
Und da sind sie, die deutschen Wohnmobile. Wir hatten uns schon gewundert die ganzen Tage, wieso kaum Deutsche unterwegs sind, das kannten wir gar nicht aus Frankreich, aber nun sind wir beruhigt ;-) Alle sind wieder da.....
Ein wirklich schöner Platz, hinter den Womos grüne Wiese, die begrenzt wird vom Fluss, der Sorgue. Unmengen von Wasser kommen hier aus einem Quellteich und sprudeln munter durchs Dorf und eben auch hinterm WoMo-Platz lang. Auch hier bleiben wir 2 Tage stehen, genießen den schönen Platz und suchen den Schatten unter den Bäumen am Fluss. (Zuhause sind 9° und Regen).
Samstag brechen wir auf, die Provence ist groß und der Urlaub hat irgendwann ein Ende:-(

1. Station ist Gordes.
Bei brütender Hitze schauen wir uns das malerisch auf einem Hügel liegende Örtchen an, das wirklich sehr schön ist und auch noch nicht zu überlaufen. Im Juli/August bekommt man hier bestimmt keinen Fuß mehr in die Gassen!
Das in der Nähe liegende Village de Boris haben wir vom Besichtigungsplan gestrichen, bei 28° in der stehenden Mittagshitze wollen wir keine 1,7 km hin und 1,7 km wieder zurück laufen.

Wir wollen lieber in Rousillon die Ockersteinbrüche besichtigen, aber mit WoMo keine Chance auf einen Parkplatz.
Okay, dann nicht.... fahren wir eben nach Rustrel zum Colorado provencal. Und angenehmerweise darf man auf dem Parkplatz, der in einem kleinen Wäldchen liegt, auch übernachten - schön!

3 Stunden sind wir am Rande des Ockersteinbruchs und durch ihn hindurch gelaufen und ich hätte immer noch weiter schauen können! Diese Farben - unglaublich! Berge voller Farbe und alles in meinen Lieblingsfarben: warmes rot, dunkles goldorange über helles orange bis hin zum fast weiß.

Winnie war farblich dann auch sehr angepasst :-)





Getroffen haben wir diesen farblich nicht so passenden Gesellen, Winnie hat ihn einen Busch hochgejagt und wollte eigentlich gerne, dass er uns begleitet - das wollten wir aber nicht so gerne;-)


Am nächsten Vormittag ging es nach einem kurzen Abschiedsspaziergang an den Steinbruch über Manosque ( da sind sie endlich, die berühmten Lavendelfelder - zwar noch ohne Blüten, aber auch so beeindruckend- kilometerweit lange Reihen kugelig runder Büsche)

und Valensole nach Moustier-Ste.-Marie.
Das muss natürlich sein, auch wir wollen den Stern sehen, der da an einer Kette über der Schlucht hängt!
An diesem Tag müssen wir uns die Besichtigung aber verkneifen, es gibt ein starkes Gewitter mit reichlich Regen, der Platz ist eine Riesenpfütze und wir haben Hausarrest.
Morgens scheint wieder die Sonne, das Wasser ist weg und wir starten durch zur Tour durch den schönen Ort, der schon gut gefüllt mit Menschen ist.


Dann, endlich gehts zur Mutter aller Schluchten, der Verdon-Schlucht.

Heute fahren wir die Nordroute, nehmen auch den Schlenker über die D23 -Route des cretes- mit. Mittags am Pfingstmontag, kaum Verkehr, wunderschöne Aussichten (nix für Höhenkranke!), Kaffeepause über der Schlucht mit Blick auf die Südseite als kleiner Vorgeschmack für den nächsten Tag.

Übernachtet haben wir in Combs-sur-Artuby, ein kleiner, feiner Stellplatz rund um eine Wiese mit Tischen und Bänken, zwar an der Straße, die aber ab spätnachmittags kaum noch befahren wird und so konnten wir wunderbar schlafen. Im Ort gibts einen Bäcker und Jetons für die V+E (ohne ist nix zu wollen) beommt man im klitzekleinen Supermarkt.



Am nächsten Vormittag kam dann die Südumrundung der Verdonschlucht.
Hier fährts sich nicht ganz so stressfrei, besonders dann nicht, wenn einem ein älterer Herr mit seinem niegelnagelneuem WoMo in Einfamilienhausgröße entgegenkommt, der Angst vor Kratzern hat und darum mittig auf einer fast einspurigen Straße fährt und dort auch so stehenbleibt. Naja, Werner hat seinen Kopf aus dem Beifahrerfenster gehalten, ich bin so weit gefahren wie es ging (war schon sehr knapp an der Kante - schwitz!!!) und bin dann einfach stehen geblieben, da musste der Herr sich denn bewegen - aber der hat mehr geschwitzt als ich, sein Adrenalinspiegel war sicher ziemlich hoch *grins*.

Als Krönung gabs einen langen Tunnel, um die Kurve und einspurig - naja, Hupe drücken und durch - hat geklappt:-)Über St. Croix du Verdon (wenn man enge, asphaltierte Stellplätze mag, kann man sich hier wohl hinstellen), Villeneuve (gut zum Übernachten auf der Strecke, ruhig, hinterm Friedhof, immer den Schildern folgen, findet man sonst nie) haben wir uns dann langsam auf die Rückfahrt gemacht.

Zurück sind wir durch die französischen Alpen gefahren, grandiose Berge (für den, der Berge mag - ich nicht!),


haben in Sasbachwalden im Schwarzwald noch pausiert und uns mit Hochprozentigem direkt aus der Brennerei versorgt.


Zuhause waren es dann warme 9° ........

1 Kommentar:

  1. Was für eine Tour, da bekomme ich doch gleich wieder Lust auch wieder Richtung Süden aufzubrechen.

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