Samstag, 21. November 2009

Häkelkrimi gefällig?

Die lese ich sehr gerne, sogenannte Häkelkrimis (cozycrimi). Die sind spannend, haben eine Krimihandlung, in der Regel ermittelt ein Laie und es spritzt kein Blut.

Grade gelesen habe ich Donna Andrews. Es sind schon 4 ihrer Bücher auf Deutsch erschienen.
Die Protagonistin ist Meg Langslow, Kunstschmiedin, Mitglied einer weit verzweigten Verwandtschaft, die alle mehr oder weniger skurile Personen sind und die mich immer wieder zum Lachen gebracht haben. Flüssig geschrieben, mit wirklich viel Witz drin, die Storys nicht trocken, sondern auch ein bißchen abgedreht (sind wir nicht alle ein bißchen Bluna???).


Das erste ist Falscher Vogel fängt den Tod
Meg Langslow ist verzweifelt. Gleich drei Verwandte haben sie mit ihrer jeweiligen Hochzeitsplanung betraut. Und Meg hat alle Hände voll zu tun, ihre exzentrische Familie unter einen Hut zu bringen. Da kommt ihr die Ankunft einer Fremden, die Andeutungen über alte »Leichen im Keller« eines der Hochzeitspaare macht, äußerst ungelegen. Zumal diese Fremde kurz darauf unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird. Auf Megs endloser Liste der zu erledigenden Dinge steht plötzlich auch die Jagd nach einem gefährlichen Killer - wobei das nächste große Familienereignis ihre eigene Beerdigung zu werden droht.


Und wenn mir der Beginn einer Reihe gefällt, bin ich immer ganz wild auf die folgenden Bände. Hier gings mir nicht anders und schon habe ich den 2. Band gelesen

Alle Vögel sind schon tot
Ein romantischer Kurztrip! Meg Langslow und ihr Freund freuen sich schon sehr auf die einsame kleine Insel Monhegan vor der Küste von Maine, eine Vogelparadies für Papageientaucher.
Die erste Überraschung ist, dass Megs Eltern, ihr Bruder, ihre Tante und ein neugieriger Nachbar ebenfalls dort sind. Doch als ein
e Leiche gefunden wird, verdächtigt man ihren Vater plötzlich des Mordes.
Spätestens jetzt erwartet Meg statt erholsamer Spaziergänge am Meer nur noch die Suche nach Beweisen für seine Unschuld. Was brütet der Killer als Nächstes aus?

Dieses ist im Witz zwar etwas schwächer als der erste Band, durch die chaotische Familie aber trotzdem noch lustig und hat mich nicht vom Weiterlesen der Reihe abgehalten.

Weiter gings mit Schräge Vögel sterben schneller
Meg ist in ihrer Heimat, um Michaels Mutter dabei zu unterstützen, die Festlichkeiten anlässlich des Endes der Belagerung Yorktowns zu organisieren. Sie dachte, das wäre eine gute Gelegenheit, sich bei ihrer zukünftigen Schwiegermutter beliebt zu machen und gleichzeitig etwas Zeit mit Michael zu verbringen. Doch als jetzt das große Fest beginnt, hat sie diese Entscheidung längst bereut. Mrs. Waterstone hat beschlossen, die gesamte Stadt ins 18. Jahrhundert zurückzuversetzen. Kleidung, Gebrauchsgegenstände, einfach alles muss der Zeit entsprechen. Für jeden modernen Gegenstand verhängt die Anachronismenpolizei Strafen. Verständlich, dass die Teilnehmer des Handwerkermarktes nicht wirklich begeistert sind.
Aber als ob die ganze Situation nicht schon schlimm genug wäre, passiert auch noch ein Mord. Und das ausgerechnet an Megs Stand, die dann auch noch die Leiche entdeckt.
Der neue Sheriff, der den Fall untersucht, hat schnell Megs Bruder und einen Freund von Meg in Verdacht. Und will sich absolut nicht helfen lassen von Meg, schon gar nicht von Megs Vater, dem Hobbydetektiv, der immer aufblüht, wenn es einen kriminalistischen Fall zu lösen gibt. Aber da Meg es auf keinen Fall zulassen kann, dass ihr Freund für den Mord verantwortlich gemacht wird, mischt sie sich natürlich trotzdem in die Ermittlungen ein

Okay, bis hier ein Toter auftaucht, dauert es schon eine Weile, aber da mir als Fan die Menschen ans Herz gewachsen sind, lese ich gerne etliche Seiten bis zum Mord, die dafür aber fast wieder gewohnt spritzig sind wie aus dem ersten Teil gewohnt.

Und der vierte Fall für Meg Langslow ließ nicht lange auf sich warten
Böse Vögel lassen Federn
Rob, Megs Bruder, leitet eine erfolgreiche Computerfirma, deren verkaufsträchtigstes Produkt die Höllenanwälte sind, bei dem der Spieler in der Rolle eines Anwalts diverse Fälle durchknobeln kann. Dass eine Firma, die Mutant Wizzards heißt und ein Spiel hervorbringt, das unter dem Namen Höllenanwälte auf den Markt kommt nicht gerade Durchschnittspersonal hat, liegt auf der Hand. Doch obwohl der Alltag der Firma bestimmt wird von den Computerfreaks, die neben regelmäßigen Entwicklungsständen des neuen Spiels Höllenanwälte II so gut wie keinen typischen Büroalltag zulassen, hat Mutant Wizzards mit ganz profanen Wettbewerbsproblemen zu tun. Rob hegt den Verdacht, dass ein neidischer Konkurrent seiner Firma schaden will, indem er einen Insider eingeschleust hat, der sich regelmäßig an den Firmendaten zu schaffen macht. Meg soll für Rob daher einige Zeit in der Firma die Augen offen halten. Allzu sehr braucht sie sich dabei jedoch nicht anzustrengen, denn schon nach kurzer Zeit taucht eine Leiche auf. Ted, ein Programmierer, der neben seinem Quellcode nur Unsinn im Kopf zu haben scheint, fährt, leblos auf einem elektrischen Postwagen liegend, durch die Büroräume.

Hier habe ich manchmal gedacht, ob einzelne Textstellen wirklich so gemeint sind, bin ab und an über einen holprigen Satz gestolpert. Ich glaube, hier hat die Übersetzung geschlampt. Ich habe mal nachgeforscht: Der erste Fall wurde von jemand anderem übersetzt als die folgenden. Ich befürchte, die Übersetzerin der folgenden Fälle hat den Witz/Humor nicht so treffend übersetzen können wie der erste Übersetzer.
Aber trotzdem hat dieser vierte Fall wieder ganz viele komische Stellen, weshalb ich diese Reihe so mag.
Wer also etwas Entspannendes, aber nicht Kitschiges lesen möchte, ist hiermit bestimmt gut bedient.

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