Eine meiner Schwestern hatte sich vor längerer Zeit schon einen prima flutschigen Gardinenstoff gekauft, weil da soooo schöne Afrikatiere drauf sind. "Ach, liebe Mrs. X., könntest du mir da wohl etwas für die Wand draus nähen?" Aus meinem Fundus haben wir dann noch ein paar passende Stöffchen gesucht und alles fein säuberlich in eine Tüte gelegt. Und da lags nun...ich denke, es waren zwei Jahre, aber ich hab nicht mehr genau nachgefragt.
Und nun muss das endlich abgearbeitet werden. Wahrscheinlich glaubt meine Schwester, ich hätts schon entsorgt...
Ich habs in Springe auf den Tisch gelegt und meine drumherumsitzenden Nähnachbarinnen genötigt, mir ihre Ideen dazu zu verraten. Ich habe damit gedroht, sie das ganze Wochenende damit zu nerven, wenns keine zündende Idee gibt, denn ohne fertiges Teil würde ich hier nicht wegfahren!
Rausgekommen ist solide Patchworkarbeit: Passenden Stoff auswählen, mit Rahmen auf gemeinsame Größe bringen, zusammennähen, Vlies dahinter, Rückseite aussuchen, quilten, fertig! Hört sich einfach an, aber den Stoff wünsche ich meiner ärgsten Nähfeindin nicht!!!
Meiner Schwester hab ich dann gleich ein Foto geschickt. Sie konnte es gar nicht glauben und als sie es dann am ersten Advent endlich überreicht bekam, hat sie sich richtig drüber gefreut. Na, dafür habe ich doch gerne zwei, drei Stündchen vor mich hin geflucht!!!
Nach der Pflicht kommt die Kür...... naja, wenigstens selbständig und freiwillig aus der großen Menge an UFOs habe ich es ausgesucht. Ich brauchte unbedingt bunte Stoffe zwischen den Fingern und unter der Nadel.
Das UFO des Monats Mai sollte wieder ein Stückchen wachsen.....irgendwann wirds wohl auch mal fertig sein!
Dreiecke aus meinen schönen bunten Stoffen geschnitten, den letzten Rest des hellgrün gepunkteten Stoffs verarbeitet und das Mittelteil der Zwischenstreifen zusammengesetzt.Und das wars dann erstmal mangels passendem Stoff. Inzwischen hat die liebe A.*** einen passenden Stoff aufgetrieben und es könnte weitergehen.
Noch etwas habe ich genäht an dem Wochenende. Bei A*** hatte ich ein Krempeltäschchen gesehen, das wollte ich auch mal ausprobieren. Sie sagte, es wäre ganz einfach, ich hätte doch schließlich schon öfter Reißverschlußtäschchen genäht. Ja, stimmt, habe ich, aber ich habe auch ein Siebhirn und muss quasi jedes Mal wieder von vorn anfangen mit dem "UmdieEckeDenken". Wie war das mit "rechts" und "links"? Wo kommen die Zähnchen hin? Wie sieht das aus, wenns gewendet ist? Ich bewunder die, die nach Monaten sofort wieder wissen wie es geht.
Dieses Mal war ich schlau und habe zusätzlich zu der angeblich quilterin100tauglichen Fotoanleitung von A*** ganz viele Fotos von jedem kleinen Schritt gemacht. Und das war auch gut so, aber das ist eine andere Geschichte.
Das Tolle an dieser Tasche ist, dass sie einen super Stand hat und sich ganz leicht krempeln lässt. Geschlossen sieht sie nur gut aus, wenn sie voll gepackt ist. Optimal ist sie, wenn man etwas unterbringen möchte, zu dem man immer einfachen Zugriff haben möchte. Klämmerchen z.B. oder hochkant gestellte Nähgarnrollen oder auch fürs Strickzeug. Ganz sicher eignet sie sich nicht für Schokolade oder ähnliches, man kommt zu einfach dran :-)
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